Früher hat man nach einer Verletzung mehrheitlich gekühlt, ruhiggestellt und geschont. Dank wissenschaftlichen Erkenntnissen wissen wir heute jedoch, dass ein früher und aktiver Regenerationsansatz zu besseren Ergebnissen führt. Dazu machen wir uns
Guidelines zu nutzen.Grob kann eingeteilt werden, dass man kurz nach einer Verletzung sich an die Regeln von der Entzündungsphase, sollte dann im Vordergrund stehen.
halten sollte. Im weitern Verlauf, nachDas
Das heisst kurzfristig nach einer Verletzung soll das Gewebe geschützt werden. Wenn notwendig, kann es auch kurzzeitig (ca. 3 Tage) ruhig gestellt werden. Längere Ruhigstellung sollte möglichst vermieden werden, da die Qualität und die Festigkeit des verletzten Gewebes sonst beeinträchtigen werden könnte. Verlassen Sie sich in der Phase auf den Schmerz, er zeigt Ihnen wie viel Belastung gut für Sie ist. Bedenken Sie jedoch auch, dass Sie eventuell Schmerzmittel einnehmen.
Lagern Sie die Verletzung höher als Ihr Herz. So fördern Sie den Rückfluss der Flüssigkeit, die im Gewebe durch die Verletzung allenfalls entstanden ist.
Bei der Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln ist nach der Verletzung Vorsicht geboten. Sie können die natürliche Gewebeheilung verzögern und bremsen somit den Heilungsverlauf. Nehmen Sie die entzündungshemmenden Schmerzmittel nur, wenn es vom Schmerz her auch wirklich notwendig ist. Leichte Schmerzen, 2-3 auf einer Skala von 0-10, sind in dieser ersten akuten Phase normal und kein Grund zur Sorge.
Damit Ödemen und Gewebeblutungen reduziert und vorgebeugt werden kann, sollte man Kompression ausüben. Hierzu kann man die Verletzte Stelle bandagieren oder einen satten Strumpf verwenden.
Die heutige Studienlage zeigt, dass aktive Interventionen im Vergleich zu passiven einen deutlich grösseren Effekt haben. Die aktive Nachbehandlung sollte demnach bevorzugt werden. Langfristig können zu viel oder zu lange passive Interventionen sogar kontraproduktiv sein.
Nachdem also die ersten Tage mit dem PEACE-Konzept überstanden sind, kommt für die weitere Regeneration das
-Konzept zum Einsatz. Dieses beinhaltet folgende Komponenten:
Die mechanische Belastung soll möglichst früh wieder stattfinden können. Die Tätigkeiten und Aktivitäten des alltäglichen Lebens sollten rasch wieder aufgenommen und ausgeübt werden. Wird das Gewebe ohne Schmerz belastet, unterstützt dies den Heilungsprozess. Es fördert den Umbau und erhöht die Leistungsfähigkeit von Muskeln, Sehnen und Bändern.
Es ist wichtig, dass Sie optimistisch aber realistisch bleiben. Angst, Katastrophisierung und Depression behindern die Regeneration und wirken sich negativ auf das Ergebnis aus.
Klar, kommt eine Verletzung einem nie gut gelegen, Sie können Ihrem Körper aber vertrauen, er weiss wie er sich selbst regeneriert.
Beim V geht es um
Damit das verletzte Gewebe wieder gut durchblutet wird, sollte man bereits einige Tage nach der Verletzung wieder mit schmerzfreiem Ausdauertraining beginnen. Machen Sie einen Spaziergang, fahren sie Fahrrad (auch auf einem Veloergometer möglich), Crosstrainer oder gehen Sie schwimmen. All diese ausdauernden Aktivitäten fördern den Blutfluss und somit auch den Stoffwechsel im verletzten Gewebe. Zusätzlich unterstützt eine frühe Mobilisation Ihre Motivation und verbessert die Funktion des Gewebes.
Als letztes gilt
Es ist wissenschaftlich belegt, dass ein Training rezidivierenden Verletzungen vorbeugt. Aktive Übungen helfen nach einer Verletzung die Kraft, Beweglichkeit und Propriozeption (Tiefensensibilität) schneller wiederherzustellen. In dieser Phase sollten Sie Schmerz bei den Übungen vermeiden, damit Ihr Gewebe sich optimal reparieren kann.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihrem Gewebe ganz viel – im besten Fall ohne eine Verletzung.
Literaturverzeichnis
Dubois B, Esculier JF. Soft-tissue injuries simply need PEACE and LOVE. Br J Sports Med. 2020. 54:72–73. https://bjsm.bmj.com/content/bjsports/54/2/72.full.pdf