Die Behandlung in der Physiotherapie wird stets individuell auf den Patienten abgestimmt. Meist stehen jedoch folgende vier Ziele im Vordergrund:
- Schmerzlinderung
- Verbesserung des Stoffwechsels und der Durchblutung
- Verbesserung der Beweglichkeit, Koordination, Kraft und Ausdauer
- Hilfe zur Selbsthilfe
Um den Schwerpunkt richtig zu setzen, beginnen die Physiotherapeuten mit einer Anamnese, die auch psychische und soziale Faktoren berücksichtigt. Daran schliesst sich ein Befund mit aktiven und passiven Testungen an. Eine Kombination dieser Ergebnisse wird mit dem Clinical Reasoning Prozess (Denk-, Handlungs- und Entscheidungsprozess) in einen möglichen Behandlungsplan umgesetzt. Dabei muss unbedingt darauf geachtet werden, dass es sich um einen gemeinsamen Prozess mit dem Patienten handelt. Das Arbeiten nach den besten wissenschaftlichen Erkenntnissen muss immer Platz für die Patientenwünsche und die Erfahrungen des Therapeuten haben.
Aufklärung ist dabei ein elementarer Teil der Therapie. Der Patient muss die möglichen Gründe für seine Symptome verstehen. Nur dann kann eine Einsicht und somit eine Veränderung im Alltagsleben stattfinden.
In der Physiotherapie unterscheidet man zwischen passiven und aktiven Therapiemethoden.
Bei den passiven Massnahmen handelt es sich unter anderem um:
- Massage
- Manuelle Lymphdrainage
- Manualtherapie
- Elektrotherapie
- Thermotherapie
- Hydrotherapie
Auf der anderen Seite stellen die aktiven Massnahmen einen zentralen Pfeiler dar, der an Wichtigkeit immer weiter zunimmt. Als Grundlage dienen physiologische Anpassungserscheinungen auf Reize, die mit Hilfe sportwissenschaftlicher Erkenntnisse unter Berücksichtigung des Patienten in ihrer Dosierung gesteuert werden (motorisches Lernen, Muskelaufbau, Stoffwechselanregung). Diese aktive Therapie stellt meist auch den Teil dar, der vom Patienten selbstständig zu Hause weitergeführt werden kann. Häufig handelt es sich dabei um Kräftigungsübungen oder Entspannungsmassnahmen.